Holunderblüten und -beeren haben in der europäischen Volksmedizin seit vielen Jahrhunderten ihren festen Platz. Geradezu magische Wirkungen wurden dem Holunderstrauch in früheren Zeiten unterstellt – so sollte er böse Geister, Blitzschlag und Feuer abwehren. Die moderne Wissenschaft sieht es etwas nüchterner: Großes Potential sprechen Forscher seinen Blüten und Beeren vor allem zur Abwehr und Behandlung von Erkältungskrankheiten zu. Mehrere Inhaltsstoffe, die in dieser Kombination nur im Holunder enthalten sind, dürften daran beteiligt sein.
Holunderblüten punkten unter anderem durch Bioflavonoide, Polyphenole und ätherische Öle. Letztere sind nicht nur für den betörenden Duft verantwortlich, sondern können bei einer Erkältung den Sekretabfluss erleichtern. Durch ihren hohen Gehalt an Kaliumsalzen können Holunderblüten außerdem entwässernd wirken, was zur Linderung von Harnwegsinfekten beitragen kann. Doch auch in den Beeren steckt eine einzigartige Mischung an Naturstoffen, die uns gleich in zweifacher Hinsicht gegen Krankheitserreger wappnet. So dürften Anthocyane unter anderem Grippe-Viren in ihrer Vermehrung hemmen. Wieder andere Stoffe stimulieren offenbar in direkter Weise das menschliche Immunsystem. So können wir Erkältungskrankheiten und Infekten leichter die Stirn bieten. Aus traditionellen Überlieferungen lässt sich schließen, dass Blüten und Beeren darüber hinaus viele weitere heilsame Wirkungen haben können. Etwa bei Verdauungsbeschwerden, Augenschwäche, Nieren- und Blasenleiden. Leider fehlen hierzu noch eindeutige wissenschaftliche Belege.
Besonders interessant: Um sich die Heilkräfte der Blüten und Beeren auch außerhalb ihrer Saison zunutze zu machen, können Sie auf Holunder in konzentrierter Form zurückgreifen. Neben Holunderblütentee sind auch hochwertige Nahrungsergänzungsmittel mit Holunderextrakten verfügbar. Als Ausgangsprodukt für solche Kapseln dient zum Beispiel der im Südosten Österreichs verbreitete Bio-Edelholunder der Sorte Haschberg. Diese Sorte zeichnet sich durch einen besonders hohen Gehalt an gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen aus.