Holunder gegen Viren – wie genau funktioniert das? Viren können sich nicht selbstständig fortpflanzen. Sie müssen dazu erst eine Wirtszelle befallen und ihr Erbmaterial in diese Zelle einbringen. Dadurch ist die Wirtszelle gezwungen, mithilfe ihrer eigenen Zellmaschinerie tausende neuer Viruspartikel herzustellen. Diese werden freigesetzt und machen sich sofort auf die Suche nach neuen Wirtszellen, während die zuvor befallene Zelle abstirbt. Erst wenn das körpereigene Immunsystem effektive Abwehrstoffe gegen den Erreger entwickelt hat, kommt der Vermehrungszyklus des Virus zum Erliegen.
Doch es gibt Optionen, die körpereigene Immunabwehr zu unterstützen. So setzen bestimmte Medikamente gegen das Influenza-Virus bei Eiweißstoffen an, die das Virus für seine Vervielfältigung braucht. Konkret handelt es sich dabei um ein Enzym namens Neuraminidase. Dieses Enzym spaltet die Verbindung zwischen Virus und Wirtszelle auf, sobald die neu gebildeten Viruspartikel aus der Wirtszelle herausdrängen. Nur so können die neuen Viruspartikel effektiv freigesetzt werden. Wird die Neuraminidase blockiert, dann verklumpen die Viren und werden vom Körper leichter eliminiert. Wie Forscher herausgefunden haben, erfüllt auch ein im Schwarzen Holunder natürlich enthaltener Stoff namens Cyanidin-3-Sambubiosid denselben Zweck. Dieses Molekül heftet sich an das aktive Zentrum der Neuraminidase und macht sie so unwirksam. Dadurch kann Holunder auf biochemischer Ebene ähnlich wie Grippemedikamente wirken – eine mögliche Erklärung für seine traditionellen Anwendungen in der Volksmedizin.
Um eine Virusinfektion effektiv zu bekämpfen, muss man antivirale Wirkstoffe aber möglichst frühzeitig einsetzen – am besten innerhalb der ersten 48 Stunden, solange sich das Virus im Körper noch nicht stark vermehrt hat. Nur so lässt sich die Dauer und Schwere des Infekts verringern. Unterstützen lässt sich die Immunabwehr bei Virusinfektionen auch durch Nahrungsergänzungsmittel mit Extrakten aus Schwarzem Holunder, welche rezeptfrei online erhältlich sind. Klar ist jedoch: Verschlimmern sich die Symptome oder hält der grippale Infekt lange an, sollte unbedingt ein Therapeut hinzugezogen werden.