Schwarzer Holunder enthält ein einzigartiges Wirkstoffprofil aus Anthocyanen, Flavonoiden und anderen Pflanzenstoffen, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig ergänzen und verstärken. Das macht seine Beeren und Blüten zu einem ausgezeichneten Mittel gegen Erkältungen: Wie auch wissenschaftlich nachgewiesen ist, hemmen die Inhaltstoffe einerseits direkt die Vermehrung von Krankheitserregern, regen andererseits aber auch die Immunantwort an. Um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen, greifen daher viele gesundheitsbewusste Menschen auf Direktsaft aus Holunderbeeren zurück.
Grundsätzlich sollte man bei Holundersaft immer auf möglichst schonend verarbeitete, naturreine Produkte achten. Denn die wertvollen Pflanzenstoffe reagieren sehr empfindlich auf Hitze- und Lichteinwirkung und können durch den Verarbeitungsprozess Schaden nehmen. Auch eine zu lange Lagerung wirkt sich negativ auf den Anthocyangehalt aus: Schon nach sechs Monaten Lagerzeit kann dieser um fast 40 Prozent zurückgehen. Und natürlich spielt auch das verwendete Ausgangsprodukt eine Rolle. Denn je nach Holunder-Sorte schwankt das Inhaltsstoff-Profil mitunter stark. Für einen besonders hohen Anthocyan-Gehalt ist der Edelholunder (Sorte Haschberg) bekannt.
Wie verwendet man Holundersaft? „Am besten sofort nach den ersten Symptomen eines Schnupfens oder einer Erkältung“, rät die Heilpraktikerin Cornelia Titzmann. Auch eine vorbeugende Anwendung sei für kürzere Zeit denkbar, wenn gerade besonders viele Erkältungskrankheiten im Umlauf sind. „Dauerhaft sollte man Holundersaft aber nicht zu sich nehmen. Er wirkt sonst im Akutfall nicht mehr so gut“, erklärt die Expertin. Als Alternative zu Säften kommen Holunderextrakte in Frage, die man in Apotheken und Reformhäusern als Fertigpräparate erhält oder online bestellen kann. Ihr Vorteil: Die hochwertigen Produkte weisen einen standardisierten Anthocyangehalt auf, der unter anderem durch eine schonende Extraktion auf Wasserbasis gewährleistet wird. Sie können daher meist nachhaltiger wirken, auch wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.