Holunderblüten und Holunderbeeren erfreuen sich bei Gourmets und gesundheitsbewussten Menschen großer Beliebtheit. Letztere schätzen vor allem ihre immunstimulierende Wirkung, die den Holunder zu einem idealen Erkältungs– und Grippemittel macht. Weniger bekannt ist, dass auch Wurzeln und Rinde des Holunderstrauchs medizinische Wirkungen haben. In der Volksmedizin werden sämtliche Pflanzenteile genutzt:
Auf wissenschaftlicher Basis erforscht sind diese traditionellen Anwendungsformen allerdings nicht. Zu beachten ist auch: Grüne Pflanzenteile enthalten ebenso wie rohe Beeren den schwach giftigen Stoff Sambunigrin, der erst durch Erhitzen unwirksam wird.
Rinde und Wurzeln der Holunderpflanze sollen unter anderem harntreibend wirken. Ein überliefertes Rezept für ein traditionelles Entwässerungsmittel lautet:
Den fertigen Wurzeltrunk verwendet man ähnlich wie Sirup – man gießt eine kleine Menge davon mit Wasser auf und trinkt täglich ein Glas dieser Mischung.
Auch die Rinde des Holunderstrauchs gilt als traditionelles Heilmittel. Die Volksmedizin empfiehlt sie beispielsweise bei hartnäckigen Nasennebenhöhlen-Entzündungen. Die Rinde kann dazu in frischer oder getrockneter Form verwendet werden. Man benötigt etwa zwei Esslöffel Rinde, die man mit einem Viertelliter heißem Wasser übergießt und anschließend abgedeckt zwei bis vier Stunden ziehen lässt. Danach wird die Mischung neuerlich erwärmt und abgeseiht. In den warmen Sud tunkt man ein sauberes Tuch und legt dieses im Bereich der Nasennebenhöhlen auf. Diese Behandlung wird zwei bis drei Mal täglich wiederholt, der Sud dazu lässt sich mehrmals verwenden.