Holunder wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze geschätzt und hatte schon immer eine hohe Symbolkraft. Auch in der Mythologie kommt dem Holunderstrauch eine große Bedeutung zu. So war er der Erdgöttin Holla (Frau Holle) geweiht und galt als Schutzbaum gegen böse Geister, der die Bewohner des Hauses vor Katastrophen wie Blitz, Feuer, Unwetter oder auch Krankheiten bewahren sollte. Deshalb durfte ein Holunderstrauch auf dem Grundstück weder geschnitten noch gefällt oder verbrannt werden. Zu groß war die Sorge, dass mit ihm auch seine Schutzwirkung verloren geht. Und falls ein Beschneiden oder Fällen doch einmal unumgänglich war, wurde der Busch hierfür um Verzeihung gebeten. Umgekehrt sollte das Verdorren des Holunderbuschs ein schlechtes Omen sein, das den Tod eines Familienmitglieds vorhersagt.
Auch wenn diese Mythen und Bräuche aus heutiger Sicht eher in den Bereich des Aberglaubens gehören, lässt sich nicht bestreiten, dass der Holunder eine wunderbare Pflanze ist. Heute würde man Holunderbeeren vielleicht weniger als Wunder, sondern eher als Super-Food bezeichnen, denn sie strotzen nur so vor wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitaminen und anderen Nährstoffen.
Die enthaltenen Vitamine A, B und C sind wichtig für das Immunsystem und Mineralstoffe wie Kalium und Calcium unterstützen die Herzgesundheit und die Muskelarbeit. Traditionell werden Holunderbeeren zu Saft verarbeitet und als Heilmittel gegen Erkältungen eingesetzt. Darüber hinaus sollen sie aber auch entzündungshemmend wirken und unter anderem den Blutdruck und Cholesterinspiegel senken. Als Extrakt kommen Holunderbeeren heute als nährstoffreiche Kraftpakete zur Stärkung des Immunsystems zum Einsatz.