Auch wenn der exakte Mechanismus, dem die Wirkung des Holunders bei Grippesymptomen zugrunde liegt, noch nicht vollständig wissenschaftlich aufgeklärt ist, gehen die Experten davon aus, dass zwei zentrale Effekte dabei eine Rolle spielen: Zum einen lässt sich eine direkte antivirale Wirkung vermuten, zum anderen scheinen mehrere Inhaltsstoffe der schwarzen Beeren das menschliche Immunsystem zu aktivieren. So konnten Studien eine direkte antivirale Wirkung nachweisen, die vor allem auf Anthocyanin zurückzuführen ist. Die Hypothese: Das Anthocyanin mit dem Namen Cyanidin-3-Sambubiosid blockiert das aktive Zentrum einer viralen Neuraminidase und verhindert so die Vermehrung von Influenzaviren. Zudem scheinen Flavonoide in Holunderbeeren an die Rezeptoren von Viren zu binden und ihr Andocken in Wirtszellen zu verhindern. Dabei handelt es sich um eine direkte antivirale Wirkung, die zu einer schnellen und kurzfristigen Abwehr von viralen Infekten beitragen kann. Voraussetzung ist die Fähigkeit des Immunsystems, virale Bestandteile als fremd zu erkennen und Infektionen zu unterdrücken.